Cartesianism

Das Maximum an Minimum

Es müssen nicht immer Descartes oder die Scholastiker sein, die „kartesiansich denken“: Bei diesem Projekt Cartesianism geht es um Fotografie, die versucht, Dreidimensionalität auf das denkbare Minimum zu reduzieren. Die drei Raumachsen werden auf eine Fläche gebracht. Der Umgang mit Sinnestäuschung und Sehgewohnheiten ist spielerisch: Ob man auf einen Würfel oder in eine konkave Ecke schaut, kann der Betrachter beinahe selbst entscheiden.

Mit etwas Phantasie treten ganz nebenbei sogar gesellschaftliche, interkulturelle Aspekte hervor. Die Wahl der Farbtöne, ob gedeckt oder kraftvoll, oder die Textur, z. B. fein verputzt oder grob strukturiert, liefern unerwarteten Kontext für Stil und Interior Design. Möglicherweise wurden interkulturelle Unterschiede noch nie in solch gleichermaßen abstrakter wie destillierter Form gezeigt wie bei Cartesianism.

Als Fazit kommt eine Idee zum Vorschein, die auch für das Projekt Diffusionism eine tragende Säule ist: Die Auseinandersetzung mit Raum – und dem Versuch, eine eigene, minimalistische Bildsprache zu finden.